Ėduard Limonov

Ėduard Limonov (eigentlich Ėduard Veniaminovič Savenko), geboren am 22. 2. 1943 in Dzeržinsk, westlich von Nižnij Novgorod (damals Gorʼkij); aufgewachsen in der ostukrainischen Industriestadt Charʼkov. Sein Vater war Offizier in den Truppen des sowjetischen Innenministeriums; seine Mutter hatte das Chemische Technikum absolviert. Nach Abschluss der Volksschule arbeitete Ėduard Limonov einige Jahre als Stahlwerker. Gleichzeitig begann er, Gedichte zu schreiben. Anfang der sechziger Jahre gab er die Arbeit in der Fabrik auf, fand Anschluss an die inoffizielle literarische Boheme Charʼkovs und lebte fortan als Dichter. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Schneider. Ab 1967 lebte er in Moskau, wo er mit seiner Lyrik abermals in Kreisen der inoffiziellen Kultur Anerkennung fand. Seine Gedichte konnten nur im Samizdat veröffentlicht werden. 1973 heiratete Limonov die Untergrund-Dichterin Elena Ščapova, mit der er 1974 nach New York emigrierte. Dort wechselte er zur Prosa und erlangte mit seinem Debüt „Fuck off, Amerika“ internationale Bekanntheit und in russischen Emigrantenkreisen den Ruf eines Skandalautors. 1980 siedelte er nach Paris über, wo er zahlreiche Romane und Erzählungen veröffentlichte. Mitte der achtziger Jahre wurde er französischer Staatsbürger. Im Zuge der politischen Liberalisierung wurde 1989 mit „… U nas byla velikaja ėpocha“ (… Wir lebten in einer großen Epoche) erstmals ein Werk ...